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Programm
Stärkung Berliner Großsiedlungen

Großsiedlungen haben eine bewegte Geschichte. Einst als Prestigeobjekte erbaut, um vielen Menschen hochklassigen Wohnraum zu bieten, liefen sie in den 90er-Jahren der Sanierung und Entwicklung hinterher. Seit einigen Jahren kehrt sich der Trend aber um und sie stehen wieder im Zentrum der Stadtplanung: Berlin stärkt soziale Initiativen, schafft Beratungs- und Freizeitangebote und verpasst den schönen, in die Jahre gekommenen Orten einen neuen Anstrich.

Das Progamm

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen fördert 24 Großsiedlungen in den Bezirken außerhalb des Rings. Die Förderung war zunächst für 2020 bis 2023 geplant und wurde bis 2025 verlängert. Unter dem Leitbild der Sozialraumorientierung lautet das Ziel: Gemeinschaftsgefühl und nachbarschaftliches Miteinander stärken. Dazu soll in jedem Quartier ein Netzwerk aus Zivilgesellschaft, Anwohnerinnen und Anwohnern aufgebaut und ehrenamtliches Engagement mit Projektmitteln gefördert werden.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf verwaltet dabei 2 der 24 Großsiedlungen im Programm: die Paul Herz Siedlung und die Schlangenbader Straße.

Quartier Schlangenbader Straße

Die Schlangenbader Straße liegt ganz im Süden von Wilmersdorf, zwischen Heidelberger Platz und Breitenbachplatz. Mit ihren 4.000 Einwohnern ist die Siedlung die kleineste im Programm, doch auch eine der bekanntesten. Das besondere: Sie besteht aus einem einzigen, riesigen Gebäudekomplex, durch dessen Mitte eine Autobahn führt. Verwaltet wird sie von der degewo (kommunale Wohnungsbaugesellschaft), einige Nebengebäude auch von der gewobe.

 

Der Nachbarschafft e.V. koordiniert das Programm im Quartier Schlangenbader Straße im Auftrag des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf, Sozialraumorientierte Planungskoordination. Wir sind dabei verantwortlich für:

  • Etablierung eines Netzwerkes lokaler Akteure

  • Unterstützung von Projekten ehrenamtlicher/sozialer Initiativen

Geschichte​ der Schlangenbader Straße

In den 70er-Jahren herrschte Wohnungsmangel in West-Berlin. Zu allen Seiten umschlossen von der DDR, konnte sich die BRD hier nicht in der Fläche ausbreiten. Es blieb nur der Weg nach oben. So wurde die Autobahn entlang der Schlangenbader Straße über 7 Jahre mit einem riesigen Wohnhaus überbaut. Mit 600 Metern Länge und 14 Etagen steht dort seit 1980 einer der größten zusammenhängenden Wohnkomplexe und die längste Autobahnüberbauung Europas.

 

Weltweit wurde der Bau mit Interesse beachtet, in Berlin jedoch heftig diskutiert. War dies der Weg in die Zukunft, oder ein Monster, welches unverhältnismäßig viele Ressourcen fraß? Geprägt hat er Wilmersdorf aber allemal. Seit 2017 steht die "Schlange" daher sogar unter Denkmalschutz.

 

Ausblick

In den nächsten Jahren beginnt eine umfassende Sanierung der gesamten Anlage. Durch einen umfangreichen Beteiligungsprozess soll dabei der historische Erhalt mit den Wünschen der Anwohnerschaft in Einklang gebracht werden.

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