Schlangenbader Straße
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen will das Gemeinschaftsgefühl und das nachbarschaftliche Miteinander in den Berliner Großsiedlungen stärken. Dazu fördert sie von 2020 bis 2026 insgesamt 24 Großsiedlungen in den Berliner Bezirken außerhalb des Rings.
In jeder Siedlung soll ein Netzwerk aus Zivilgesellschaft, Anwohnerinnen und Anwohnern aufgebaut und ehrenamtliches Engagement mit Projektmitteln gefördert werden. Der nachbarschafft e.V. nimmt diese Ziele gemeinsam mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf für die Großsiedlung Schlangenbader Straße in die Hand.
Quartier Schlangenbader Straße
Die Schlangenbader Straße liegt ganz im Süden von Wilmersdorf, zwischen Heidelberger Platz und Breitenbachplatz. Mit ihren 4.000 Einwohnern ist die Siedlung die kleinste im Programm, doch auch eine der bekanntesten. Das besondere: Sie besteht aus einem einzigen, riesigen Gebäudekomplex, durch dessen Mitte eine Autobahn führt. Verwaltet wird sie von der degewo (kommunale Wohnungsbaugesellschaft), einige Nebengebäude auch von der gewobe.
Anbindung mit der BVG
Bus 186 - Sodener Straße direkter Halt
Bus 249 - Rudolf-Mosse-Platz 500 m Fußweg
S+U Heidelberger Platz 800 m Fußweg
U Rüdesheimer Platz 500 m Fußweg
U Breitenbach-Platz 500 m Fußweg
Geschichte der Schlangenbader Straße
In den 70er-Jahren herrschte Wohnungsmangel in West-Berlin. Zu allen Seiten umschlossen von der DDR, konnte sich die BRD hier nicht in der Fläche ausbreiten. Es blieb nur der Weg nach oben. So wurde die Autobahn entlang der Schlangenbader Straße über 7 Jahre mit einem riesigen Wohnhaus überbaut. Mit 600 Metern Länge und 14 Etagen steht dort seit 1980 einer der größten zusammenhängenden Wohnkomplexe und die längste Autobahnüberbauung Europas.
Weltweit wurde der Bau mit Interesse beachtet, in Berlin jedoch heftig diskutiert. War dies der Weg in die Zukunft, oder ein Monster, welches unverhältnismäßig viele Ressourcen fraß? Geprägt hat er Wilmersdorf aber allemal. Seit 2017 steht die "Schlange" daher sogar unter Denkmalschutz.
Ausblick
2024 beginnt eine umfassende Sanierung der gesamten Anlage. Durch einen Beteiligungsprozess soll dabei der historische Erhalt mit den Wünschen der Anwohnerschaft in Einklang gebracht werden. Die Vorgaben zum Denkmalschutz stehen hier oft im Konflikt mit Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung.
Mit der gleichzeitigen Sanierung des aktuell gesperrten Schlangenbader Tunnels und dem Abriss der Autobahnbrücken am Breitenbachplatz stehen dem Quartier über mehrere Jahre 3 Großbaustellen bevor.
Ansprechpartner
Christoph Gabel
030 86 39 44 00 / 0163 74 00 230
christoph.gabel@nachbarschafft-ev.de